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04.08.08
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04.08.08 Hurra der Nils ist da!!!
Überpünktlich landet der Flieger der KLM in Lima. Am Abend haben wir ein Barbeque vorbereitet, damit Nils sich gleich wie zuhause fühlt. Die Fahrt vom Flughafen dauert ca. 40 min. und führt durch mehrere Stadtteile Lima’s. Bei den Fahrkünsten der Limenos eine aufregende Sache. Das Stadtbild zeigt sich für uns nicht von der besten Seite. So freuen wir uns bald wieder auf die Weite und Ruhe auf dem Lande. Nach ca. 12000 Flugkilometer und einem 24h Tag muss Nils nun erst mal ausschlafen. Wir werden uns hier noch den Waterpark bei Nacht ansehen und dann Richtung Cusco aufbrechen.
Lima und Weiterfahrt nach Nasca
In Lima geht uns so langsam das Wetter (zu dieser Jahreszeit nur bedeckt, im Jahr gibt es hier nur einen Tag, an dem man 8h Sonnenscheindauer hat) und der ewige Lärm der Busse und Alarmanlagen auf den Keks. Ebenso fällt einem das Atmen fast so schwer, wie auf 3000m Höhe; hier gibt es keine Abgasnormen. Jeder röhrt hupend und qualment durch die Strassen, fährt sehr egoistisch und sucht sich den schnellsten Weg. Völlig chaotisch und in Europa unvorstellbar. Für uns sind solche großen Städte nichts. Was uns aber sehr begeistert, ist der Parque de Aguas (Waterpark). Wir fahren in geschlagenen 30min.und 2€ ärmer mit dem Taxi durch die überfüllten Strassen, bis wir in der Wasseroase ankommen. Bei Dunkelheit wird hier ein brilliantes, gigantisches Schauspiel mit computergesteuerten Wasserspritzereien geboten, welches wir bisher nirgendwo andres erlebt haben. Mit Musik untermalt spritzen die Fontainen in allen erdenklichen Farben und Formen wild umher. Ein echtes Erlebnis für uns alle. Diesen Tag beschließen wir mit einem guten Essen beim Chinesen.
Dann geht es wieder auf die Panamericana Richtung Süden. Ein kurzer Stopp in Pachacamac, eine riesige Tempelanlage mit mehreren Gebäuden, die früher einer der größten Wallfahrtsstätten war.
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08.08. - 18.08.08
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Von Nasca nach Cucso!!!
In Nasca sehen wir uns nochmals mit Nils die Gräber der Inkamamis und Kids an. Das Fliegen über die Nascalinien ist uns eindeutig zu teuer (80-100Dollar pro Person).
Wir brechen nun wieder auf in den Altiplano Richtung Cusco. Es sind ca. 650km, die wir in 3 Etappen aufteilen, da wir nicht in Höhen von 4000m oder darüber übernachten wollen. Auf den ersten 150km bis Pucio(3400m) klettern wir mal eben auf knapp 4200m. Wir benötigen dafür 4-5h und treffen unterwegs Erwin mit Freundin aus der Schweiz. Zudem lassen wir in Pucio unseren ersten Ölwechsel nach geschlagenen 10000km machen. Das war wirklich überfällig, ebenso das Reinigen des Luftfilter mit Austausch des Ölbades. Übernachtet wird dort recht ruhig an der Tankstelle.
Nach dem Frühstück fahren wir weiter über den nächsten Pass. Hier wünschen wir uns langsam ein Motorrad, denn die komplette Strecke bis Cusco ist eine reine Achterbahn. Eine Kurve nach der anderen und immer wieder hoch auf über 4000m und wieder runter auf 2000. Die Landschaften wechseln immer wieder von kargen Hochebenen mit Seen und sehr fruchtbaren, bewirtschafteten Bergrücken. Bis zu unserem Tagesziel, 120km vor Cusco, liegt noch ein Pass mit über 4700m vor uns. Kurz vor Abancay fängt dann zu allem Kurven und Passgegondel auch noch die Ladekontrolleuchte an zu brennen. Es ist schon über 1 Stunde dunkel, als wir mit Standlicht fahrend endlich die traumhaften Thermen von Cconoc erreichen. Die letzten 3km geht es von der Hauptstrasse sehr steil und geschottert hinab zum Fluss. Petra hält den Handstrahler aus dem Fenster, um unsere Batterien zu schonen. Nach 10h Fahrt an diesem Tag genießen wir Forelle und Bifsteak mit Reis, Pommes, Inkakola und Bier.
Am Morgen hüpfen wir sofort nach dem Frühstück in die herrlich warmen Gumpen der ca. 30C° warmen Thermen. Es sind 5 terrassenförmig angelegte Becken, die alle über das Oberste geflutet werden. Einfach herrlich, nach so einem Vortag. (Soll noch einer behaupten, so eine Reise hätte nur die Sonnenseite!!!) Außerdem lassen wir uns hier seit langem mal wieder von lästigen Ministechmücken, die 24h aktiv sind, vermöbeln Am Nachmittag benötigen wir weitere 4h für lächerliche 120km nach Cusco, wo wir nach einer ungewollten Stadtrundfahrt (Einbahnstrassen sowie sauenge Gassen, durch die der Benz nicht passt) den Camping Quinta Lala erreichen. Hier treffen sich alle Reisenden mit eigenem Fahrzeug, um von hier aus den Machu Picchu zu besuchen. So auch wir, aber zuerst muss die Lichtmaschine wieder funktionieren, vorher geht nichts.
Cusco(3430müNN) ist eine sehr lebhafte, schöne und auch touristische Stadt. Wir fühlen uns sehr wohl hier. Kleine Gassen, Cafes, Kirchen und Ausgrabungen. Tagsüber holen wir uns einen Sonnenbrand und am Abend wir es kalt. Dafür hat es keine Mücken. Hier treffen wir auch, lang ersehnt, Carola, Petra und Richard wieder. Entsprechend lang sind die Abende und die Tage vergehen wie im Flug. Auch Nils gefällt es sehr gut in Peru. Er würde gerne weiter mit uns bis Patagonien fahren.
Darüber und über unseren Machu Picchu-Besuch mehr im nächsten Bericht.
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19.08.- 24.08.08
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Cucso und Machu Picchu!!!
Nach weiteren 4 Tagen, viel Rennerei und Schweiß, funktioniert die elektr. Anlage am Benz endlich wieder, sodass wir eigentlich starten könnten. Wie der Teufel will, liegt Petra am nächsten morgen mit Magenproblemen im Bett. So müssen wir unseren Zwangsaufenthalt in Cusco um 1 weiteren Tag verlängern und unseren Zeitplanplan mit Nils abändern.
In Cusco besuchen wir natürlich einige Plaza’s, Restaurants sowie die unweit des Campingplatzes liegende Inkafestung „Saqsaywaman“. Gigantisch große Steinbrocken (teilweise mehr als 100 t schwer) wurden hier Millimeter genau zu riesigen Maueren zusammengesetzt. Ein Meisterwerk von 1000-enden Menschen, die über 50 Jahre an dieser Festung gearbeitet haben. Zudem hat man von hier oben eine traumhafte Aussicht über Cusco und wir beobachten den herrlichen Sonnenuntergang über der Satdt.
Pisaq
Hier beginnt das „heilige Tal der Inkas“. Pisaq ist ein sehr guter Vorgeschmack auf all die anderen großen Inkastätten. Das Monument Pisaq wird auch Berg des Kondors genannt, da diese mit ihren riesigen Terrassenanlagen und des Berggipfels im weitesten Sinne die Form eines Kondors darstellt. Der Kondor ist der größte bekannte Vogel mit einer Spannweite von bis zu 3 Metern. Wir übernachten oben auf dem Parkplatz mit einer wirklich eindrücklichen Aussicht über das heilige Tal. Am nächsten morgen besichtigen wir dann den oberen Teil der Analage und entdecken sogar Inkagräber in den steilen Felswänden. Auch Nils ist überwältigt von dieser Größe und den durchdachten Bauform dieser für die Landwirtschaft angelegten Terrassen und der vielen Wohngebäuden dieser Anlage.
Qllantaytambo
Einige km Flussabwärts liegt idyllisch das „Heiligtum von Ollantaytambo“. Der sogenannte Sonnentempel ist der Konstellation des Lamas gewidmet. Er stellt ein Mutterlama mit einem Kind dar, wobei hier auch wieder erstaunliche Lichtspiele während der Sommer und Wintersonnenwende auffallen. Hier wird genau das Lamaauge vom Sonnelicht beleuchtet, welches gleichfalls genau einen Teil eines Gebäudes besonnt. Die Inkakultur ist zwar nicht so alt wie die Ägyptische Rechen- und Baukunst, aber ebenso beeindruckend und durchdacht. Während der Zeit der Sonnenwenden werden ganz bestimmte Orte (heilge Plätze, Gräber, Himmelsrichtungen usw.) zielgenau vom Sonnenlicht gekennzeichnet. Das alles ist sogar für uns Kulturbanausen, so interessant, dass wir uns hier einige Bücher über diese Kultur kaufen uns auch lesen.
In Ollantaytambo finden wir einen schönen Stellplatz in der Ollantaytambo Loge, von der man einen Katzensprung ins Zentrum laufen kann. Es ist auch Ausgangspunkt für die Zugfahrt zum Machu Picchu. Daher auch sehr touristisch, aber wirklich nett.
Von hier aus wollen wir Richtung Santa Maria und Santa Terresa fahren, um Machu Picchu von hinten her zu besuchen, da man sich somit die teure Zugfahrt sparen kann.
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25.08.-31.08.08
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Nach Santa Maria
Die Strasse nach St. Maria windet sich innerhalb von 30 km von 2700m auf knapp 4400m Höhe. Der Benz muss wieder kräftig schnaufen, qualmen, das Gaspedal wird so heiß, dass ich nicht mehr barfuss fahren kann. Dafür werden wir wieder mit umwerfenden Blicken in die Tiefe und auf schneebedeckte Berge mit über 6000m belohnt. Eine wirklich abenteuerliche Strecke, die mit Bergrutschen nur so übersät unsere Aufmerksamkeit zur Strasse zurückkehren lässt. Ich stelle mir vor, dass bei dieser Kurbelei sogar das Öl im Lenkgetriebe bald zu kochen beginnt. Auf der anderen Seite des Passes geht es dann in einem Flusstal durch den Urwald. Bananenpalmen hängen tief über die üble, enge Schotterpiste. Die ein oder andere grüne Banane wird vom Koffer unseres 911-ers zwangsläufig „frühgeerntet“. Als wir nach Stunden in Santa Maria am Spätnachmittag ankommen, bekommen wir die Information, dass wir die Strecke nach Santa Teresa mit unserem breiten und hohen Fhzg nicht befahren könnten. Wir lassen uns aber nicht beirren und starten durch, bis uns wieder einmal eine marode Holzbrücke aufhält, der ich nicht traue. Aus der Traum mit Santa Teresa!!!! Wir entschließen uns ca. 1 h zurück zu fahren, dort ist uns ein Schild mit Camping, Hospedaje aufgefallen. Der betrunkene Besitzer hat aber um 7 Uhr abends keine Lust mehr uns aufzunehmen. Mit Richard und Petra, die uns seit Cusco wieder begleiten, entscheiden wir schnell, noch heute wieder über den Pass bis Ollantaytambo zurück zu fahren, um am nächsten Tag doch die teuren Tickets für den Zug nach Machu Picchu zu kaufen. Völlig fertig kommen wir dort gegen 22:30 h an. Nils braucht noch ein Menu, da wir den ganzen Tag vor lauter Fahrerei das Essen vergessen haben. Bis er sein Essen im Magen hat kippe ich daneben fast aus den Latschen und wir fallen alle erschöpft ins Bett.
Für 43 USD/ Pers. kaufen wir gnurrend die Tickets bei Peru Rail. Die Rückfahrt kostet dann noch mal das gleiche. Am Tag darauf gehen wir schlaftrunken um 5:30 Uhr zum Bahnhof und gondeln 1,5h im Zug durch wunderbare Landschaft Richtung Aguas Calientes. Dort besorgen wir uns die Eintritttickets und die Bustickets zu Machu Picchu. 24€ Eintritt uns 14 USD für den Bus. Auch eine Rückfahrt mit dem Zug bekommen wir für 19 Uhr am Abend.
Machu Picchu
Also steht nun unserem Besuch des legendären Machu Picchu nichts mehr im Weg. Steile Serpentinen führen uns mit dem Bus zum Eingang des Nationalparks. Da wir recht früh dran sind, bleiben uns die Touristenmassen noch für 1-2h erspart. Die Mystik, die dieser Ort ausstrahlt ist tatsächlich sehr beeindruckend. Es sollen hier einmal etwa 2000 Menschen völlig autark gelegt haben. Alles Überlebenswichtige war vorhanden. Sie legten diese vielen Terrassen an, um ihre Nahrung selbst zu produzieren. Wasser sprudelt hier aus dem Berg, somit wurde Bewässerung der Felder und sogar ein Bäderviertel möglich. Wir besichtigen den Tempel der drei Fenster, das astronomische Observatorium, die Wohn- und Bäderbereiche und genießen die Aussicht auf die umliegenden religiösen, heiligen Berge. Auch wenn vielen Reisenden der Eintritt inzwischen zu teuer ist, wir bereuen es nicht diese wichtigste Inkastätte besucht zu haben.
Zurück nach Cusco
Natürlich lassen wir uns auch die Salineras von Morras nicht entgehen. Mitten in einem Flusstal rinnt hier Wasser durch unzählig angelegt Salzterrassen, wo die Arbeiter pro Monat ca. 250kg reines Speisesalz in unterschiedlicher Körnung herstellen. Dafür bekommen sie dann umgerechnet 6€. Am Nachmittag schimmern die Wasserbecken in den unterschiedlichsten Ocker- und Rottönen.
Auf dem weitern Weg zurück nach Cusco sehen wir uns noch die sehr gut erhaltenen, kreisförmig aufgebauten und damals sehr bedeutenden agrikolarischen Terrassen von Moray an. Auch in der Umliegenden Gegend wir sehr viel fruchtbarer Boden für den Anbau von Weizen, Mais u.a. bewirtschaftet. Kühe, Ochsen und Schafe weiden auf den weiten Feldern. Säckeweise werden Karotten in Rinnsalen am Straßenrand geputzt und auf LKW’s verladen. Ein buntes Treiben überall in den Dörfern und an der Straße begleitet uns, bis wir wieder bei Helmie und Gonna auf dem Camping in Cusco (http://home.hccnet.nl/helmie.paulissen/nowNEW/NEW.html) einrollen.
Mit Nils zurück nach Lima
Am 30.8. schälen Nils und ich uns in den Luxusbus von Cruz del Sur. Er hat 4 Achsen und allen erdenklichen Schnickschnack. Aber auch unter diesen Umständen wird die Fahrt eine kleine Tortour. Für 600km braucht der Bus knapp 18h. Wir sind diese Strecke in 3 Tagen selbst schon gefahren. Kurven, Pässe, Pässe Kurven. Mit dem Mottorad ein Traum, aber nicht unbedingt im Panoramabus im 2-ten Stock direkt vor der Scheibe. In Lima genießen wir köstliches Essen beim Chinesen und spazieren am Pazifik entlang. Einen Tag noch ausspannen vor dem langen Rückflug für Nils. Am Flughafen klappt alles reibungslos. Als der Flieger in der Luft ist fahre ich mit dem Taxi zurück zum Hostal (wieder1h) und genieße mit anderen Travellern noch einen feuchtfröhlichen Abend bis um 3h morgens mein Taxi zum Flughafen geht.
Der Flug von Lima über die Anden nach Cusco dauert nur 1h und bietet gewaltige Sicht auf die wie Zuckerhüte zusammengefalteten Bergketten.
Nun bleiben wir noch ein paar Tage in Cusco bevor es dann weiter Richtung Titikakasee geht. Von dort werdet ihr dann wieder mehr lesen können. Bis dahin liebe Grüsse nach Europa.
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