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01. - 13.07.08
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Sucre bis San Pedro (Chile) und Calama
Nach entspannten Tagen im schönen Sucre brechen wir nun zu einem richtigen Abenteuer Richtung Chile auf. Carola begleitet uns ab heute mit dem Motorrad bis nach Chile. Über 700km extreme Pisten sowie Temperaturen und Höhen liegen vor uns. Zunächst geht es nach Potosi (höchstgelegene Großstadt der Welt auf 4060m). Unterwegs folgen wir einem Zug der sich die Berge hochwindet. Die Landschaft wird karg, aber die Farben und Formen der Berge und Schluchten fesseln unsere Augen wie immer. Wir schrauben uns höher und höher, der Benz qualmt nur noch schwarz, aber er fährt. In Potosi befindet sich eine der größten Minen (Silber, Zinn u. Zink), die wir uns aber aufgrund der dort unten herrschenden Sicherheitsstandards nicht ansehen. Dafür gehen wir schoppen und decken uns mit landestypischen Lama und Alpaca-Textilien ein und schnappen bei jeder Bewegung nach Luft. Zum Glück vertragen wir sowie Laila die Höhe durch die lange Akklimatisierung recht gut.
Die Gasheizung funktioniert zum Glück auch in diesen Höhen, aber der Diesel friert trotz Additiv ein. Eis bildet sich nachts am Holz der Innenverkleidung. Nach 2 Tagen erreichen wir Uyuni, wo wir 2 Fahrradfahrer aus Portugal kennenlernen. Crazy….wie kann man nur bei diesen Temp., ohne Versorgungsmöglichkeiten ???? Es gesellt sich noch Antonio (Portugal) mit seiner Transalp zu unserem Team über den Salar. Alle Tanks füllen, einkaufen für 1 Woche und wir starten auf den Salar, wo wir die erste Nacht in der bizarren, salzigen Wüste verbringen. Unsere Thermometer gehen schon lange nicht mehr, aber es müssen laut einem Münchner Pärchen, die wir dort treffen ca. minus15°C sein. Auch die 10Prozent Benzinbeimischung zum Diesel reicht nicht aus. Wir müssen ab heute die Motorhaube immer Ri. Sonnenaufgang stellen, damit wir nach ein paar Stunden starten können.
Es gibt hier mitten auf dem größten Salzsee der Welt mehrere kleine Inseln, auf denen meterhohe Kakteen wachsen. Ein Wunderwerk und Schauspiel der Natur. Und wir dürfen es aus nächster Nahe genießen - Ein Traum!!! Der Salar ist z.Zt. auch so trocken, dass wir keine Sorge haben müssen einzubrechen.
Die weitere Strecke Ri. Süden ist derbes Wellblech und mit Steigungen über Felsbrocken nur im 1-ten Gang mit Untersetzung zu bewältigen. Aber die Weite, Ruhe, Sternenhimmel, sowie die dampfenden Vulkane rundherum entschädigen für die Strapazen zur Laguna Colorado, Arbol de Piedras (versteinerter Baum) und zum Geysir Sol de Manana. An der Laguna Chalviri genießen wir ein heißes Bad in der 38°C warmem Therme, was wie eine Kneippkur wirkt. Der Kreislauf lässt grüssen. Außentemperatur 5°C plus. Herrlich!!!
Die Landschaft mit ihren wie vom Himmel gefallenen Felsformationen und bunt schimmernden, Farben wechselnden Lagunen……. Einfach grandios!!! Unbeschreiblich schön!!
Von hier sind es nur noch 50km Piste bis zum Grenzposten auf 5040m Höhe. Carolas Moped hat in dieser Höhe mit versandetem Luftfilter Probleme, aber im Team schaffen wir auch diese Hürde. Auch wir haben Probleme mit dem Benz. Wir bekommen nicht mehr genug Druck auf den Kessel. Die Sitze federn nicht mehr und die Motorbremse geht bei 3 bar auch nicht mehr. Selbst wir schnaufen auch wie die Rösser!!
Jetzt sind es nur noch weitere 50km, von ganz oben bis hinunter auf 2500m Höhe Asphaltstrasse bis San Pedro de Atacama. Im 2-ten Gang mit 20km/h kriechen wir die abenteuerliche Strasse mit ca. 18-20 Prozent Gefälle hinunter. Wo wir uns doch soo auf den Asphalt gefreut haben, geht es auch nicht schneller als im Gelände.
Nachdem die Grenzformalitäten in San Pedro erledigt sind quartieren wir uns auf dem Camping Las Perales ein, der sehr zentrumsnahe liegt und gehen nach diesen Strapazen erst einmal richtig dick essen, um unsere 700km Pistenfahrt zu begießen. Boooaaa Chile ist teuer, wir sind verwöhnt von Bolivien!!!
Die Restaurants haben hier eine Feuerstelle in der Mitte, aber keine Decke, sodass die Wärme nach oben ins Freie geht. Besser als gar kein Feuer, denn die Nächte sind auch auf 2500m immer noch schattig!!!
Nun müssen wir eine Werkstatt finden, die unseren Druckluftbremsverstärker reparieren kann. Dafür fahren wir weiter nach Calama zur Fa. Kaufmann und hoffen auf kompetente Arbeit, denn in 3 Wochen müssen wir Nils in Lima abholen. Die Zeit wird knapp!!
Laila quaselt inzwischen wie ein Buch in drei Sprachen. Deutsch, Spanisch und Englisch. Nach den Durchfalltagen im Altiplano nimmt sie nun wieder zu und ist top fit, sodass sie uns wie immer den ganzen Tag auf Trab hält. Sie macht die Fahrerei sehr gut mit und schläft dann oft auf Petra’s Schoß….. unser „Laustäschle“.
In Calama (100km westl. San Pedro de Atacama) stehen wir nun in der Werksatt und haben den Bremszylinder komplett zerlegt. Teile dafür gibt es hier nicht, aber wir hoffen, dass es mit reinigen wieder funktioniert. Das sehen wir aber erst morgen, wenn alles wieder eingebaut ist. Zum Glück kann man hier direkt auf dem Gelände auch im Auto übernachten. Leider hat es nicht gereicht das Teil nur von innen zu reinigen. Nun müssen wir sehen, ob Nils evt. Im Gepäck ein neues mitbringen kann. Wir fahren nun weiter an den Pazific und über Iquique nach Arica und dann die peruanische Küste nach Norden bis Lima. Mehr darüber im nächsten Bericht.
Bis dahin die allerliebsten Grüsse nachhause!!!
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14.07.-20.07.08
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Calama bis Arica
Nun geht es mit gemischten „Bremsgefühlen“ weiter durch das „wüste“ Hochland, bis die Strasse kurz vor dem Pazifik wieder steil auf Meeresniveau hinunter sticht. Ich habe die Bremse nun doch so hinbekommen, dass bei Fahrt der volle Druck aufgebaut wird und somit die Sitze wieder bequem federn, sowie die Motorbremse wieder zieht. Welch ein Genuss!!!
Die Mondlandschaft im Hochland beeindruckt durch ihre Weite und die wirren Strommasten, die die Minenstadt Calama mit „Saft“ versorgt!!! Ansonsten eine nicht sehr spektakuläre Strecke. Am Pazifik finden wir einen netten, ruhigen sowie abgelegenen Parkplatz zum Übernachten.
Die Küstenstrasse ist das einzige, was die Wüste und den Pazifik hier durchschneidet. Herrliche Strände, mal Kies, mal Fels und wieder km lange Sandstrände. Manchmal erinnert die Landschaft an Mond oder Mars. Wir sehen riesige Golfplätze am Strand. Alles gelb, grau, weiß. Um ein bisschen Grün hereinzubekommen, wurden Holzpflöcke in den Boden gesteckt und Plamwedel daran gebunden. Die Wedel werden dann bestimmt alle paar Monate gegen frische, noch grüne ausgetauscht. Aber immerhin sieht man, dass es nicht immer alles Rasen und Schnickschnack bedarf, um zu Golfen.
In Iquique kommen wir in der sehr empfehlenswerten Gleitschirmschule von Phillip (Schweiz) und Marlena (Chile) unter. Man hat hier einen netten Ausblick auf dem Pazifik, wird herzlich aufgenommen und für Kinder hat es ein Erldorado zum spielen. Laila hat hier noch 4 weiter Kameradinnen der Besitzer zum spielen. Leider können wir Phillip nicht persönlich kennen lernen, er ist gerade auf Urlaub in der Schweiz. Direkt hinter der Flugschule türmen sich riesige Sanddünen, auf denen wir prima rumtollen können. Iquique war früher ein Salpeterhafen mit 2500 Einwohnern. Heute soll es einer der größten Fischereihäfen Chiles sein und heute leben hier ca. 170000 Menschen, die diese Wüste am Meer urbar gemacht haben. Oft ist es an der Küste zu dieser Jahreszeit sehr neblig, da die Verdunstungsfeuchte des Pazifik nicht über die Hohen Berge abziehen kann. Aber wir haben Glück und können recht sonnige Tage genießen.
Weitere 300km Wüste bis Arica durchfahren wir wieder über, in Europa unvorstellbar langen und steilen Anstiegen und Abfahrten. So schaffen wir hier nicht mehr als 50km die Stunde, trotz prima Asphalt. Überall an der Strasse kleine und große, mit Fahnen geschmückte Gedenkstätten an die Verunglückten. Denn auch hier in Chile sind Leitplanken noch Mangelware. Immerhin gibt es stellenweise Notbremswege an den Abfahrten!!! Gott sei Dank ist unsere Bremse im momentanen Zustand wieder voll einsatzbereit!!!
In Arica möchten wir am Strand ggü. Der Carabinieros übernachten, als plötzlich Rene auftaucht. Eine Familie aus Basel, die uns in Argentinien nur um 1 Tag im Palmenpark verpasst hat. Auch mit dem Wohnmobil durch Südamerika unterwegs. Aber bevor wir uns zu ihnen auf den Campingplatz gesellen, wollen wir noch einen Nissan Terrano (hör, Andi!!!) am Strand bergen. Er hat das Teil völlig versenkt!!! Es ist schon dunkel, als wir versuchen mit dem Benz zu ihm zu gelangen. Aber auch wir fahren uns nach 100m fest. Na prima!!!!! Also erstmal die üblichen Handlungen wie Luft raus, Bleche raus und zum Glück packt der Benz mit allen Allradregistern im Rückwärtsgang die Strecke zurück in einem Rutsch!! Danach noch 2 Stunden den Terrano ausgraben. Er war bis aufs Chassi versenkt. Mit unserem Highlift können wir ihn unter Demolierung der Stosstangen freibekommen. So kommt es hier wohl täglich vor, dass die Einheimischen ihre „Karren“ versenken. Sie denken alle: Ich hab ja nen Allrad! Aber von Sandfahren keinen Schimmer. Der nette man mit seiner Hochschwangeren Frau wollen uns als Dankeschön morgen in ihr Haus zum Asado einladen.
Wir verbringen noch einen geselligen, langen Abend mit Rene und Sonja, die Kinder spielen bis in die Puppen…………einfach nett!!!
Nach einem etwas kühlen Beach-tag warten wir am Abend auf unsere Gastgeber zum Asado, aber scheinbar finden sie unserem Campingplatz nicht. Schade, nun hatten wir gedacht, endlich mal in eine Chilenische Familie schnuppern zu können, aber das war wohl wieder ein Problem unseres Spanischkauderwelsch, dass wir es nicht genau erklären konnten, wo sie uns finden können.
Morgen geht es dann endlich weiter nach Peru!!!
Bis dahin die allerliebsten Grüsse nachhause!!!
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21.07.-31.07.08
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von Arica nach Lima
Logisch bleiben wir noch eine Nacht länger in Arica bei Soja und Rene mit den Kids. Noch schnell ins Internetcafe, Peruanische Soles tauschen und ab geht die Luzi nach Peru. Die Einreisestorry könnt ihr unter Reisetipps nachlesen.
Wir passieren mehrere Polizeiposten, bei denen die Ausweisdaten registriert werden. Alles sehr freundlich, als man unsere Aleman Aufkleber am Auto entdeckt. Die erste Nacht verbringen wir mal wieder an einer Tankstelle. Sehr ruhig.
Noch befinden wir uns in der Hochebene des Altiplanos, aber kaum unten an der Küste ist es ekelig nebelig. In Camana die zweite Übernachtung an einer netten Tanke. Wir fahren nun recht zügig nach Norden. Immer wieder Flusstäler, die als grüne Oasen aus der Wüstenlandschaft herausstechen. Hier wird sogar Reis angebaut, man glaubt es kaum. Direkt zwischen Pazifik und Wüste kilometerweite grüne Gürtel des kostbaren Nass. Eines der größten Landwirtschaftsgebiete in Peru, und somit wichtiger Wirtschaftsstandpunkt.
In Puerto Inka finden wir ein Traum an Übernachtungsplätzen beim Hotel mit Camping. Hier feiern wir erst einmal Petra’s Geburtstag und lassen es uns gut gehen. Leider ist es hier immer noch zu kühl zum Baden, aber es gibt einen super Spielplatz, auf dem Laila toben kann und Ausgrabungen aus der Inkazeit zu bestaunen.
Es gibt hier viele sog. PNP „Carreteras“, Überwachungsorgane der Polizei für den Verkehr. Alle sehr freundlich, wenn sie lesen, wo wir herkommen. Also bisher kein Problem mit der Polizei.
Nun rollen wir nach Nasca, wo wir uns die sagen umwogenen Geoglyphen ansehen. (Entstehungszeit 200 bis 600 n. Chr.) Nicht aus der Luft, aber es gibt einen Aussichtsturm, der von der deutschen Archeologin Maria Reiche bezahlt und erbaut wurde. Von hier kann man 2 dieser in den Wüstensand gezeichneten Linien gut erkennen. Außerdem machen wir einen Taxiausflug zu den Gräbern der Nascakultur in Chauchilla, bei dem es 12 ausgehobene Gräber mit mumifizierten Mamis mit Kindern zu sehen gibt. Erstaunlich gut erhalten sind diese damals in Gewebedecken eingewickelten „Gebeine“, sogar die langen Haarzöpfe sind noch sehr gut zu erkennen!!! Hier im Hostal „La Maison Suisse“ lernen wir auch tatsächlich Schweizer kennen. Markus mit dem L300 Allrad (www.littletramp.ch) und Guido mit Lisa im 40 Jahre alten VW-Bulli kennen, die auch auf dem Weg nach Lima sind. Wir begleiten Sie die nächsten Tage.
Den nächsten Stopp legen wir bei den Riesendünen von Huacachina ein. Wir kommen uns vor, wie mitten in der Sahara. Drumherum nur Hostals und Nippespippes, Naherholungsgebiet der Großstädter. Heiße, selbstgebaute Buggys auf Toyotafahrgestellen preisen Dünentouren an und verbreiten in diesem eigentlichen Idyll einen höllen Lärm mit ihren ebenso selbstgebogenen Auspuffanlagen. Wir besteigen die Dünen lieber zu Fuß und wir merken schnell, dass wir schon lange keinen Sport mehr getrieben haben. Auf allen vieren krabbeln wir wie die Eidechsen hinauf. Laila hat einen höllen Spass!!! Zur Verabschiedung legt Petra beim Fluchtversuch vor wild gewordenen Hunden noch einen spektakulären Bauchplatscher hin. Zum Glück ist nicht mehr passiert als eine ausgiebige Sanddusche. Wir fahren an den Strand in der Nähe von Paraces, wo wir beim Yachtclub Peruano dierkt am Strand übernachten können. Endlich mal wieder die Stühle raus und in der Sonne sitzen, herrlich. Ansonsten ist hier nicht viel los. Es gibt ein paar Souvenirshops und wenige Restaurants.
Der letzte Abschnitt bis Lima steht bevor, aber diesen schaffen wir dank guter, ebener Strasse, in kurzer Zeit. Durchs Verkehrsgewühl der egoistisch und aggressiv fahrenden Limenos erreichen wir am Abend das Backpackerhostal „Hitchhikers“. Hier stehen wir nun schon einige Tage auf dem Betonparkplatz und treffen viele Travellers. Daher werden auch die Abende länger und der Alkoholkonsum steigt wieder. Mit Grillen und Stadtspaziergängen, Berichte tippen, Kleinigkeiten am Auto reparieren, sowie shoppen gehen fliegen die Tage gerade so dahin.
Lima „Miraflores“ ist einer der gehobeneren Stadtteile Lima’s, in dem man auch problemlos rumspazieren kann. Es gibt viele Parks mit Spielplätzen für Laila.
Mal sehen, was uns alles erwartet, wenn wir morgen raus zum Flughafen müssen Morgen kommt dann endlich Nils und wir hoffen, dass alles glatt läuft!!
Mehr darüber gibt’s dann im nächsten Bericht!!!
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