Oktober 08

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01.10.-05.10.08

Von Arica nach Calama

Die Strecke führt nun wieder durch das Landesinnere. Vorbei an der seit 1960 stillgelegten Salpetermine Humberstone, die aber leider schon geschlossen hatte. Von außen konnten wir aber noch, die damals zur richtigen Stadt ausgebauten Gebäude der Mine begutachten. Die Mine war 100 Jahre in Betrieb, bis dann der Salpeterboom

Wir fahren weiter durch Wüstenlandschaft, was ja seit Tagen für uns recht ermüdend ist. Die Strassen sind meistens schnurgerade und die Landschaft wechselt auch nur alle paar 100km.

Eine Abwechslung bietet uns der Nationalpark Tamarugal, in dem es tausende von Tamarugo-Bäumen gibt, deren Wurzeln das Grundwasser aus 5–12m Tiefe schöpfen können. Das 1100ha große Gebiet wurde größtenteils wieder aufgeforstet und unter Naturschutz gestellt.
Hier übernachten wir auf einem kleinen Campingplatz, wie immer alleine.

Einige wenige km südlich können wir auch wieder Geoglyphen (Erdzeichnungen) bestaunen, die aus der Zeit zwischen 1000 und 1400 n.Chr. stammen. Das interessante ist, dass man bestimmen kann von wann und wie sie entstanden sind, aber nicht warum. Unbekannte Künstler sollen sie geschaffen haben.

Von Calama zu den Tatio Geysiren

Wir beschließen, nicht auf dem direkten Weg nach San Pedro zu fahren, sondern noch einen Abstecher über das Geysirfeld von Tatio zu machen. Das ist das letzte Mal, als wir hier waren leider ausgefallen, da wir uns um unserer Bremsen kümmern mussten.

Vorbei am kleinen Wüstensee Inka Coya fahren wir in das mit 300 Bewohnern besiedelte Örtchen Caspana. Hier leben die Menschen von der Lamazucht und dem Terrassenfeldbau. Ein Fluss durchschneidet das Dorf, welcher es aber zu einer grünen Oase werden lässt. Völlig verschlafen und idyllisch sind die Lehmhäuser in die kleine Schlucht gebaut. Wir schlendern durch die staubigen Gassen und Laila entdeckt sogar einen Spielplatz!!!

Weiter und weiter nach oben trägt uns nun die Piste durch sagenhafte Landschaft. Wir kommen den 6000m hohen Vulkanen immer näher. Viszcachas (eine Lamaart mit recht kurzem Fell) suchen ihr Fressen in dieser trockenen Gegend. Der starke Rückenwind ist Schuld, dass die Kühlung des Benz nicht mehr so funktioniert, wie gedacht. Öfter müssen wir stoppen und den Motor im Leerlauf wieder von 100C° abzukühlen. Zudem überholt uns immer der Staub und die Russfahne des Auspuffes, was im Führerhaus nicht angenehm ist.

Wir erreichen einen Pass mit 4500m Höhe. Von dort sind es nur noch ca. 10km bis zum höchstgelegenen Geysirfeld der Welt mit 4300m!!! Von einer kleinen Anhöhe, bei dem auch der Eintritt berappt werden muss, sehen wir das riesige Geysirfeld vor uns liegen. Aus Dutzenden von Erdlöchern dampft und sprudelt heißes Wasser. Die Fontainen sollen am Morgen bis zu 10m hoch sein. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und übernachten beim Wärterhäuschen bei -14C°.
Als die Sonne aufgeht sehen wir das Naturspektakel durch die Fenster des warmen Benz.
Auch wir wollen direkt neben dem Naturpool parken, um ein schönes Bad zu nehmen. Aber bei diesen Temperaturen müssen wir die Motorhaube öffnen und 2 Stunden die wärmende Sonne zum Auftauen und Anwärmen des Diesels nutzen. Aber dies hat auch seine gute Seite, denn alle Touris sind schon wieder verschwunden, als Laila und Petra in den Pool hüpfen. Mich plagt gerade Montezuma, sodass ich es lieber bleiben lasse.

Alle drei haben wir heute Nacht kaum geschlafen. Vermutlich zu wenig akklimatisiert. Von Meereshöhe auf 4300m übernachten und das innerhalb ein paar Tagen ist eigentlich nicht so gut, aber ansonsten hatten wir keine Probleme.

Es sollen noch 90km bis San Pedro sein. Unsere Tanknadel hängt schon ganz schön im Keller, aber es muss ja eigentlich auch nur abwärts gehen (sollte man meinen). Von 4300m auf ca. 2400m. Zwischen Vulkanen, die ihre Rauchschwaden ausspeihen, wie die Geysire, fahren wir mit einem komischen Gefühl des Liegenbleibens über teilweise übelste Piste, durch Lavafelder. Endlich der ersehnte Blick nach unten. Noch 30km bis zum Ziel, das schaffen wir dann auch auf den letzten Tropfen unseres schlechten, noch peruanischen Diesels.

Unsere Route wird uns weiter über den Paso de Sico nach Argentinien bis nach Salta bringen. Aber darüber dann im nächsten Bericht.
Nachdem ja in Europa der Sommer langsam zu Ende geht, haben wir nun die besseren Karten. Die letzten Monate wart ihr alle im Vorteil, aber nun sitzen wir hier auf 2400m in kurzer Hose und freuen uns auf den hiesigen Sommer, der aber in Patagonien auch nicht richtig heiß werden wird.

Bis dahin liebe Grüsse an alle Zuhausegebliebenen!!!

 


06.10.-13.10.08

 Von San Pedro nach Chile

Bis wir in San Pedro loskommen, ist es schon wieder nach 12 Uhr Mittag. Leider müssen wir doch noch über 100€ teuren chilenischen Sprit tanken (1€/liter), damit wir die ca. 600km bis nach Salta (Argentinien) schaffen, auf denen es keine Tankstelle gibt. Davon ist ca. die Hälfte Schotterpiste und wir bewegen uns wieder über 4000müNN. Die Pässe werden schon hier in S.P. de Atacama ausgestempelt, ebenso das Fahrzeug-Papier abgegeben. Wir möchten aber noch eine Nacht in Chile verbringen und sind gespannt, wie die Zöllner an der Grenze reagieren, wenn wir erst einen Tag später einreisen.

Bevor die Asphaltstrasse endet und steil bergauf steigt, sehen wir uns aber noch die ca. 50km von San Pedro entfernte Laguna Chaxa im Salar de Atacama an. Hier gibt es viele Vögel und Flamingos in freier Wildbahn zu beobachten.

Paso de Sico
Bei sengender Hitze fahren wir weiter steil und kurvig bergan. In Socaire endet der gute Asphalt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir, auf knapp 4200m, die sagenhaften Lagunen Miscanti und Miniques, welche zwischen den gleichnamigen Vulkanen liegen. Der Sonnenuntergang lässt die Berge hier oben in einem fabelhaft leuchtenden orange strahlen. Ein Farbenspiel, welches wir im ganzen Andengürtel oft erleben dürfen.
Die minus 9C° in der Nacht stören uns nicht, aber wir können (vermutlich) wegen der Höhe nicht gut schlafen und sind morgens wie gerädert. Auch der Benz springt bei diesen moderaten Temperaturen besser an, als sonst.

Weiter geht es auf guter Piste und herrlichen Anblicken der umliegenden Bergketten mit teils über 6000m Höhe. Die Route führt die ganze Zeit durch Vulkangebiet und weich in die Landschaft eingebettete Lagunen und Salare (Salzseen). Unsere Fotostopps werden immer häufiger und das Staunen nimmt kein Ende. Für diese Strecke nehmen wir gerne den Staub und das Gerüttel in Kauf!!!
Am Grenzposten Chile kümmert es nicht, welches Datum der Ausreise im Pass steht. Wir erzählen ihm, dass wir an den Lagunen übernachtet haben, er trägt nur die Passdaten in sein großes Buch und weiter geht es zum ca. 20km entfernten argentinischen Zollposten. Dieser interessiert sich mehr für unser Fahrzeug und elektronische Geräte, wie für Lebensmittel oder Stempel im Pass. Nach 1,5h ist auch diese Hürde genommen. Wir sind nach fast 5 Monaten wieder in Argentinien. Hier beträgt die Zeitverschiebung nur noch 5 h, was unseren Rhythmus doch etwas durcheinander bringt. Dafür ist es am Abend bis 20h hell!! Das ist fein, dann schaffen wir es heute doch noch bis Salta.

Auf argentinischer Seite ist die Piste teilweise richtig übel. Es geht immer wieder mal auf bis zu 4500m hoch, wieder hinunter auf 3500m, wie bei einer Achterbahn. Nur ist dies mit unserem Benz nicht so schnell zu schaffen wie auf der Kirmes.
Die Landschaft ändert sich. Die Berge werden grüner und niedriger. Ein eiskalter Wind bläst uns aus dem Tal entgegen, das Auto kommt kaum noch vom Fleck. Dazu wird es nun dunkel, aber welch ein Lichtblick…… Asphalt beginnt wieder und es geht stetig zügig talwärts. Um ca. 22 Uhr treffen wir müde und verstaubt auf dem Camping in Salta ein. Wir haben den längsten Fahrtag unserer bisherigen Reise hinter uns. 12h Fahrt über 410km, davon die Hälfte Schotterpiste. Bis spät in die Nacht sitzen wir mit Peti und Esti und den anderen Reisenden bei einem Bier zusammen und lassen den Tag ausklingen.

Mit dem Bus fahren wir in die Stadt und schlendern über den Plaza, durch die Kirche. Gefüllte Fußgängerzonen mit allen möglichen, auch noblen Geschäften. Nach der langen Zeit in Peru und Bolivien müssen wir uns erst wieder an die recht europäischen Einkaufsmöglichkeiten gewöhnen. Eine Gepflogenheit haben die Argentinier. Sie machen Siesta, und das von 13h bis 17h. In dieser Zeit ist fast alles geschlossen und wir können in nicht einmal Brot kaufen. In Bolivien und Peru kann man fast 24h einkaufen. Dafür mussten wir aber immer in 5-10 kleine Läden wackeln, um alles zusammen zu bekommen. So muss man sich in jedem Land an dessen Gewohnheiten und Kulturen eingestellt werden.

Auf die Ruta 40, länger als die Route 66 in USA
Nach 3 Nächten in Salta (1600m) brechen wir nun auf in das 150km entfernte Cachi. Die Piste führt über einen Pass, der sich durch bizarre Gegend und abenteuerlichen Serpentinen auf bis zu 3500m nach oben schraubt. Es gibt nur ein paar Ausweichstellen, in die sich die bergab Fahrenden zurückziehen müssen, während wir nach oben kriechen. Im Sonnenlicht schimmern die Felsformationen in den unterschiedlichsten Farben. Das junge Andengebirge zeigt sich hier von einer für uns ungewohnten Weise. Mit Büschen, grün bewachsene Berge bis auf 3500m Höhe. Auf der Hochebene angekommen öffnet sich uns ein riesiges Gebiet mit Kandelaberkakteen. Kilometerweit genießen wir diese erstaunlichen, bis zu 10m hohen Gewächse, im weiten und wasserlosen Hochland. Wieder peitscht ein harter Wind gegen die Windschutzscheibe. Am Abend erreichen wir Cachi, ein kleiner, sehr ruhiger Ort mit einem schönen Plaza, um den sich ein paar Kaffees säumen. Wir genießen die sommerlichen Temperaturen. Seit Monaten endlich mal wieder kurze Hosen, ohne am Abend zu frieren!!!!

Die Ruta 40 folgt weitere 160km dem Rio Calchaqui bis Cafayate. Wir haben bis hier auf unserer Reise wirklich schon viel gesehen, aber diese Strecke zieht uns wie am Vortag wieder in ihren landschaftlichen Bann. Im Flussdelta eine grüne Oase mit Ackerbau und Landwirtschaft. Rechts und Links des breiten, zu dieser Jahreszeit fast trockenen Flusses, von Erosion in Mio. von Jahren geformte Gesteinswüsten mit den unterschiedlichsten Gesichtern. Wir schleichen nur langsam vorwärts, da wir uns auf die teilweise extrem enge Piste und gleichzeitig auf die wunderbaren Eindrücke konzentrieren müssen.

Cafayate
3 Tage verweilen wir hier, genießen das angenehme Flair, die Temperaturen und den kleinen Markt mit frischen Gemüse und Fleisch. Auch die umliegenden Bodegas mit ihren Köstlichkeiten an sehr gutem Wein bewegen uns zum Kauf dieser edlen Tropfen. 8 Bodegas in dieser Region produzieren jährlich 60 Mio. Liter Wein. Kaum vorstellbar, aber das spricht einmal wieder für die große Spanne zwischen arm und reich!!! Prost!!!

 


 14.10.-18.10.08

 Von Cafayate zum Talampaya Park

Wir bewegen uns nun weiter auf der Ruta 40 immer Richtung Süden. Diese Ruta 40 ist die längste Straße der Welt. Sie ist ca. 5000km lang und durchquert ganz Argentinien von Nord nach Süd. 1000km länger als die legendäre Route 66 in den USA. 2700km Asphalt und 2300km Schotter, Sand oder Geröll. Wir folgen die nächsten Wochen dieser Straße. Natürlich machen wir auch noch Abstecher zu anderen Highlights.

In Cafayate füllen wir noch unseren Zusatztank mit Diesel. Es ist wirklich nicht so einfach, Tankstellen zu finden, die Diesel haben und zudem noch mit Kreditkarte zu bezahlen sind. 100 Peso (ca. 25€) dürfen wir mit Karte zahlen, der Rest muss bar berappt werden. Hier kommt dann wiederum das Problem mit den Geldautomaten zu tragen, welche oft nur 300 Peso (ca.75€) ausspucken. Wie war das mit europäisiert???
Mit 500L Diesel in den Tanks sollte die nächsten 2000km kein weiterer Tankstopp nötig sein.

Am Straßenrand sehen wir ein Schild „Ruta 40 bis Ushuaia 4000km“. Dort wollen wir Weihnachten oder Sylvester verbringen. Die südlichste Stadt der Welt.

2 Tage brauchen wir von Cafayate bis in den Nationalpark Talampaya. Dazwischen wieder einige enge Schotterkilometer, die uns aber wieder mit einer herrlichen Passfahrt und einer tiefen Schlucht mit ockerfarbenen Felsen belohnt.

Auf dem Camping am Eingang des Parks lernen wir Lotti und Manfred mit ihrem Toyota kennen. Sie sind schon 3 Jahre unterwegs und haben viel zu erzählen. Mit ihnen besuchen wir gemeinsam die in den Sandstein geschliffenen Canyons, die bis zu 170m tief sind. Auch kleine Felszeichnungen sind dort zu sehen. Da man den Park nur mit einem Bus durchfahren kann, ist es leider nicht möglich, dort anzuhalten, wo man gerne möchte. Trotzdem bekommen wir die wirklich atemberaubenden Formen der durch Wind und Wetter geformten Felsschluchten zu sehen, sogar ein paar Kondore stellen sich noch zur Schau.

Ein paar km südlich besuchen wir das Valle de la Luna (Tal des Mondes), welches auch durch bizarre Erosionslandschaft begeistert. Hier wurden auch die ältesten Saurierskelette der Welt gefunden. Die Fotos sprechen zu diesen wunderbaren Sandsteinformationen alles Weitere.

Nach einer weiteren Nacht , seit langem mal wieder an einer Tankstelle, erreichen wir Mendoza. Bis hier haben wir schon mehrere dieser ominösen Lebensmittelkontrollen hinter uns. Es soll durch Einfuhrverbot von Früchten, Fleisch usw. die Ausbreitung der sog. Fruchtfliege verhindert werden. Diese ist wohl schwer zu bekämpfen und greift das heranreifende Obst und Gemüse an. Naja, wir denken oft, dass die Fliege ja keine Grenze kennt, aber sei’s drum. Entweder behaupten wir, dass wir nichts haben oder verstecken unsere unzulässigen Vorräte in den Bettkisten. Wenn die Beamten schon in unserem Kühlschrank fündig werden, liegen dort nur Kleinigkeiten, so dass sie auch ein Erfolgserlebnis haben.

In Mendoza soll nun endlich das Packet mit den Souvenirs nachhause geschickt werden. Blöd nur, dass der Inhalt fast weniger wert ist, als das Porto, aber es ist unterwegs.

Wir können es fast selbst nicht glauben, aber seit Salta sind nun schon wieder fast 2000km mehr auf dem Tacho. Insgesamt nun über 16000km während der Reise. Nun haben wir „nur“ noch 1500km bis zu den Walen und sind schon ganz gespannt, ob wir auch wirklich welche aus nächster Nähe zu Gesicht bekommen.

 

 


 24.10.-31.10.08

 Von Mendoza nach Valdes

Wir verlassen Mendoza nach 3 Tagen auf dem netten Camping Suizo und schlagen nun den schnellsten Weg über Asphaltstraße Richtung Süden ein. Vier Departements müssen wir noch durchfahren, fast an jeder Grenze eine Fruchtkontrolle. Wir finden riesige, menschenleere, wunderschön am Fluss liegende Campingplätze oder ruhige Tankstellen, wo wir übernachten.

Die vorbeirauschende Landschaft ist überwiegend eintönig und einschläfernd. Laila und Petra können hinten im Benz spielen und schlafen. Ich halte mich mit Wasser und Kaugummis wach.

Der Schaden
Am Abend bemerke ich, dass ein Radlager der Hinterachse meint, Fett verlieren zu müssen. Das bedeutet einen Tag in einer netten, kleinen Werkstatt. Was heißt einen Tag?? Als wir die Werkstatt gegen 12 Uhr Mittag erreichen, wird schnell der Schaden begutachtet. Alles kein Problem, aber zuerst ist Siesta!!! Ausnahmsweise kommen die Schrauber für uns schon um 15 Uhr wieder in die Halle. Schnell mit dem Mofa den neuen Simmerring besorgt, solange der junge Denis das Rad komplett mit Bremstrommel abnimmt. Argentinien ist das Eldorado für Benzfahrer der alten Klasse (Kurzhauber). Es gibt alles an Ersatzteilen aus dem Regal!!!
Nach 2 Stunden rollen wir wieder auf der Strasse.

Die Ankunft
Nachdem wir das Departement „LA PAMPA“ (der Name trifft wirklich zu!!) hinter uns haben kommen wir nach Rio Negro und tauchen hier das erste Mal nach Patagonien ein. Die Flüsse voll Wasser, alles grün, viel Obst und Gemüseanbau; das ist mal wieder eine Abwechslung für unsere verstaubten Augen. Noch ein paar hundert Kilometer und wir kommen an die Strände von Puerto Madryn.

Die Wale
Als wir am Strand ankommen treffen wir Bruno und Renate mit ihrem MAN. Sie beobachten die Wale schon seit 2 Monaten und enttäuschen uns etwas. Die meisten Exemplare sind in diesem Jahr schon früher in diese Bucht gekommen und ebenso früh wieder weitergezogen. Sie kommen hierher, um ihre Babies zu gebären und großzuziehen. Es gibt zum Glück aber immer noch ca. 6 Pärchen zu bestaunen. Sie gehören zur Gattung der Bartenwale und können bis zu 16m lang und 35 Tonnen schwer werden. Sie sind außerordentlich gelenkig, wenn man die Größe und das Gewicht bedenkt. Am Morgen und am Abend kommen sie bis auf ein paar Meter an den Strand heran, drehen und aalen sich vor ihren Zuschauern. Nachts hört man sie manchmal grunzen und schnaufen. Es ist ein echtes Erlebnis diese Giganten des Meeres direkt aus nächster Nähe zu beobachten. Leider fehlt uns die entsprechende Fotoausrüstung, um einschlägige Bilder zu machen. Dafür sind so kleine Digicams, wie unserer, nicht sonderlich geeignet.
Zudem gibt es hier sehr viele lustig zwitschernde Vögel und kleine hamsterähnliche Tierlein, die gerne Dieselleitungen und Achsmanschetten anknabbern. Kostenlos gibt es als Zugabe auch noch den patagonischen Wind, der ganz gewaltig an unserem Benz zerren kann. Daran werden wir uns aber von jetzt an gewöhnen müssen.
Im Ort decken wir uns mit Lebensmitteln und Wasser ein, sodass wir erst einmal ein paar Tage hier stehen bleiben können.
Die letzten 4 Wochen mit über 5000km Fahrstrecke stecken uns doch in den Knochen. Hier machen wir ein bisschen Urlaub vom Reisen. Das muss nach 227 Tagen, die wir heute von zuhause unterwegs sind, auch mal sein.
Wir müssen an dieser Stelle schnell aufhören, die Wale kommen wieder!!! Bis bald!!!

 

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